Am Anfang der Qi Gong-Übung geht es darum, sich in den so genannten Qi Gong Zustand zu versetzen, um die Übungen dann so durchzuführen. Dadurch werden alle Techniken noch viel effektiver und wirkungsvoller.
Grundsätzlich geht es beim Qi Gong Zustand darum, den eigenen Denker zu beruhigen. Das heisst nichts anderes, als die Gedanken auf den Gegenwärtigen Augenblick, ins Hier und Jetzt zu fokussieren und sich nicht von den Gedanken überall hin ablenken lassen. Das ist ein Zustand besonderer Entspannung, aber vollkommener Wachheit, wo Körper und Geist im Einklang sind.
Für den Qi Gong Zustand ist ebenfalls wichtig, dass man sich erdet. Das wird in der Kampfkunstsprache oft mit Unten – Fülle, Oben – Leere ausgedrückt. Damit will man sagen, dass man sich fest verwurzelt (physisch und psychisch) aber trotzdem nicht starr und brüchig wird. So wie ein junger flexiblerBaum, der bei einem starken Sturm zwar tiefe, starke Wurzeln hat, aber seine Äste und seinen Stamm mit dem Wind biegen lässt und nicht starr ist, bis er knickt.
Der dritte, wichtige Punkt, um diesen Qi Gong Zustand zu erreichen ist, dass man seine Wahrnehmung nach Innen richtet, auf das Zentrum fokussiert und sich nicht durch Äusserlichkeiten ablenken lässt. Man nennt dies die Verbindung von Yi (Vorstellung) und Qi (Lebensenergie).
Dieser Qi Gong Zustand kann man nicht machen (willentlich), man kann ihn nur wachsen lassen. Jedoch kann man ideale Wachstumsbedingungen herstellen. Nichts desto trotz braucht es Geduld. Es käme auch niemand auf die Idee an wachsendem Gras zu ziehen, damit es schneller wächst.